Tigáki auf Kos
Tigáki (griechisch: Τιγκάκι) ist kein Dorf. Im Winter lebt hier kaum ein Mensch. In vortouristischen Zeiten lagen hier an der Nordküste von Kos nur ein paar Fischerboote am Strand, einen Hafen gab es nicht. Jetzt stehen Hotels und Pensionen locker übers flache Küstengelände verteilt, lassen einander viel Platz.
Orientierung: Von der Inselhauptstrasse auf Kos führt eine schnurgerade, knapp 2 km lange Strasse bis zu einem Verkehrskreisel am Strand von Tigáki - der ist jetzt quasi das Ortszentrum. Nach rechts führt eine schmale Uferstrasse weiter, an der auch noch einige Hotels stehen, nach links geht es an ein paar Tavernen und einem modernen Wellness-Center (Hamam) vorbei noch etwa 700 m weiter bis ans Ufer des Salzsees Alikis.
Strand und Nightlife in Tigáki
In Tigáki macht man vor allem des Strandes wegen Urlaub. Nachtleben und Shopping-Angebot sind sehr bescheiden, doch ein Linienbus fährt von April bis Oktober bis in den späten Abend hinein stündlich für 2,10 Euro in die nur 11 km entfernte Inselhauptstadt Kos-Stadt, in der rund um die Uhr viel los ist. Der helle Sandstrand in Tigáki ist auf Höhe des Kreisels mit etwa 50 m am breitesten. Nach Osten hin wird er bald recht schmal, nach Westen hin bleibt er breit. Erwachsene können bis zu 30 m weit im Wasser stehen. Bei starken nördlichen Winden kann es aber auch bis zu 2 m hohe Brandungswellen geben, die das Schwimmen dann fast unmöglich machen. Im Ortsbereich des Strandes werden Liegen und Sonnenschirme vermietet (meist mit kostenlosen WLAN-Zugang). Wassersportstationen gibt es nicht, nur ein paar Tretboote werden vermietet.
Land in Sicht
Toll ist der Blick vom Tigáki Strand aufs Meer. Direkt gegenüber ragt die Insel Psérimos aus dem Wasser. Links davon sind die hohen Berge der Fischer- und Schwammtaucherinsel Kálymnos gut zu erkennen. Rechts ist bei guter Sicht klar die türkische Küste mit ihren riesigen Hotel- und Ferienhaussiedlungen zu erkennen, wie es sie auf Kos Zeus-sei-Dank nicht gibt. Psérimos und Kálymnos kann man auf eintägigen Bootstouren von Kos-Stadt aus besuchen.
Flamingos und Salzsee
Naturliebhaber können westlich des Ortes an einem grossen, im Sommer weitgehend austrocknenden Salzsee bis in den Mai hinein Flamingos beobachten. Ihre Zahl schwankt von Jahr zu Jahr. Früher wurde der See zur Salzgewinnung genutzt, in Vorkriegszeiten wurden hier jährlich etwa 40 000 kg Salz geerntet. Jetzt ist er Landschaftsschutzgebiet. Man kann ihn gut mit dem Fahrrad umrunden. Am Strand auf Höhe des Salzsees geht es übrigens auch ganz natürlich zu: Hier kann man die Badeklamotten auch mal weglassen! Und wer reiten will, findet auf der Marmári-Seite des Salzsees einen guten Reitstall.
Nicht versäumen!
Tavernen, Cafés und Bars in Tigáki konzentrieren sich auf den Umkreis des Verkehrskreisels am Meer. Direkt am Strand sitzt man in den Lokalen an der Strasse vom Kreisel Richtung Salzsee. Uns hat dort die Taverne «Plóri» besonders gut gefallen. Da bietet Wirt Michalis sogar täglich frisch gekochte Suppen an.
Ein unbedingtes Muss für Neugierige ist ein Besuch der Taverne «To Ampéli» 2,5 km östlich des Verkehrskreisels von Tigáki. Da sitzt man am Rande eines Rebgartens auf der Terrasse eines alten Bauernhauses und kann gar nicht mal so kleine Portionen echt griechischer Spezialitäten bestellen, die man sonst kaum bekommt: Das Weizenschrotgericht «pligoúri» zum Beispiel, aber auch eine deftige Schweinefleischsülze (piktí) und höllenscharfe Paprikaschoten (pipéri kafterí). Drei bis vier solcher Tellerchen bekommt man zusammen schon für unter 12 Euro. An Wochenenden allerdings sollte man das nur dann angebotene Zicklein nach Weinbauernart (Katsikáki) probieren!